Pedalen - Axels Radtouren

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Hakenpedal
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Pedale zur Aufnahme von Körbchen
Im Radsport war bis Anfang der 1990er Jahre das Hakenpedal verbreitet, bei dem der Schuh von einem hakenförmigen Bügel gehalten wird, der am Pedal befestigt ist und vorne über die Schuhspitzen verlaufend auf dem Rist liegt. Zusätzlich kann der Fuß mit einem Riemen, der ringförmig das Ende des Bügels mit dem Pedal verbindet, auch gegen seitliches Verrutschen auf dem Pedal fixiert werden. Die Riemen sind so konstruiert, dass sie sich bei einer Seitbewegung des Fußes selbst lösen können, die Hochbewegung jedoch fixieren. Man kann Pedalriemen mit einem Handgriff lösen bzw. befestigen.

Die Vorrichtung am Pedal wird auch als Rennhaken bezeichnet. Das Festziehen der Pedalriemen erfolgte bei Straßenrennfahrern erst kurz vor einem Spurt, da stundenlanges Fahren mit angeschnallten Füßen sehr ermüdend ist. Gegen "eingeschlafene Füße" wurden jahrzehntelang stumpf geschliffene Eisensägeblätter in die Rennschuhe genagelt, die die Belastung aus den Spitzen der gezahnten Pedale nahmen. Im Bahnradsport wurden die Füße prinzipiell festgeschnallt.

Als Material für den Haken wurde anfangs Metall, meist Federstahl, später auch Kunststoff, verwendet. Der Riemen war ursprünglich aus Leder, später war Kunststoffgewebe verbreitet. Daneben gibt es Ausführungen, die nur aus dem Haken ohne Riemen oder einem Riemengeschirr bestehen. Letztere Modelle waren bei den gerade aufkommenden Mountainbikes beliebt, bei Rennrädern wurden sie nicht verwendet.

Mit Hilfe von Hakenpedalen kann sowohl nach unten getreten als auch nach oben gezogen werden. Das ermöglicht den so genannten runden Tritt, mit dem der Sportler seine Leistung gleichmäßiger erbringen und seine Gelenke schonen kann. Um das zu ermöglichen, wurden schon früh Schuhe an Pedale geschnallt, ohne dass die Pedale speziell dafür ausgelegt waren.

Klickpedale (System Look)(2)  
Klickpedal (System Shimano SPD)(3) 

Klickpedale ermöglichen eine feste Verbindung der Füße mit den Pedalen, ähnlich einer modernen Skibindung. Dazu müssen spezielle Fahrradschuhe verwendet werden, unter die eine Metall- oder Kunststoffplatte (Cleat) geschraubt wird, die im Pedal einrastet, wenn der Fahrer den Fuß mit genügend Druck auf das Pedal setzt. Zum Lösen der Verbindung muss der Fuß ein Stück zur Seite gedreht werden.

Das erste System dieser Art wurde von der Firma LOOK entwickelt. Eine hohe Verbreitung hat mittlerweile auch das SPD-System (Shimano Pedaling Dynamics) bei Mountainbikes, Liegerädern und im Tourenbereich. Bei Rennrädern werden vorwiegend das Look-System und SPD-SL eingesetzt. Daneben gibt es etwa ein Dutzend weiterer Systeme. Die beiden Systeme SPD (für Mountainbikes) und SPD-SL (für Rennräder) sind nicht kompatibel zueinander und erfordern unterschiedliche Pedale, Pedalplatten (Cleats) und Schuhe.

Charakteristisch bei Rennradschuhen ist, dass die Schuhplatten unter eine glatte Sohle geschraubt werden, was das Gehen schwierig macht. Die Sohle ist in der Regel sehr steif, um Druckstellen am Fuß zu vermindern, indem sie den Druck auf eine große Fläche verteilt. SPD-Schuhplatten hingegen sind versenkt und die Sohle von Mountainbikeschuhen ist nicht so steif, um Tragepassagen möglich zu machen.

Die Pedale werden in unterschiedlichen Ausführungen angeboten. Manche haben auf beiden Seiten einen Einrastmechanismus, andere aus Gewichtsgründen nur auf einer Seite. So genannte Kombipedale haben auf einer Seite den Einrastmechanismus und auf der anderen einen Käfig, um Nicht-Fahrradschuhen ausreichend Halt zu bieten. Es gibt auch Pedale, die einen Metallrahmen um den Klickmechanismus herum haben, um die Auflagefläche für die Schuhe zu erhöhen. Bei den meisten Systemen ist der Einrastmechanismus im Pedal, bei wenigen stattdessen im Cleat. Einige Systeme haben keinen aufwändigen Mechanismus, sondern die Cleats werden mit einer Art Bajonettverschluss im Pedal arretiert.

Beim Erscheinen der Klickpedale wurden diese irreführend als "Sicherheitspedal" bezeichnet, da sie sich angeblich in jeder Notsituation vom Schuh lösen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass das nicht immer zutrifft.

Magnetpedal
Diese Entwicklung wurde von Norbert Sadler und Wolfgang Dürr 2004 zum Patent angemeldet. Dabei sind in die Pedale sehr starke Magnete eingebaut, während unter die Schuhe Stahlplatten geschraubt werden. Das Magnetpedalsystem erlaubt eine frei wählbare und jederzeit während der Fahrt veränderbare Fußstellung auf dem Pedal. Das hilft manchen Fahrern mit Knie- oder Gelenkproblemen. Das Lösen erfolgt durch ein Kippen der Füße oder mit einem kräftigen Ruck. Bei einem Sturz lösen sich die Schuhe von den Pedalen; ein Verhaken ist ausgeschlossen.

Großflächenpedal
Großflächenpedale wurden erstmals 1920 unter dem Namen „Modell Marcel Berthet“ entwickelt. Später kamen sie immer wieder einmal in Mode. Eine relativ neue Entwicklung ist ein 2008 patentiertes Pedal, das die Kraftübertragung vom Fuß auf den Kurbelarm spürbar verbessern soll. Es ist fast dreimal so lang (16 cm) wie ein normales Pedal. Es soll zusätzlich den starken Druck nutzen, der vom Mittelfuß ausgeht, diese Bauart verhindert jedoch einen runden Tritt, weil der Fuß zu weit vorn auf dem Pedal aufliegt. Großflächenpedale haben heutzutage (Stand: September 2011) praktisch keine Marktbedeutung. Technisch gesehen sind Rennpedale mit der fast starren Verbindung zwischen Pedal und Schuh ebenfalls Großflächenpedale.

Plattformpedal ist ein anderer Name für große und robuste Pedale. Meist wird der Pedalkörper aus einem Stück gefertigt. Aus beiden Seiten des Pedalkörpers ragen Gewindestifte heraus, wodurch ein sehr hohes Haftungsniveau erreicht wird. Dieses kann durch die Verwendung spezieller Schuhe weiter maximiert werden. Durch die herausstehenden Schrauben ist das Verletzungsrisiko relativ hoch. Da diese Pedalart aber hauptsächlich im Downhill und Freeride eingesetzt wird und hier in der Regel Schienbeinschützer getragen werden, wird das erhöhte Verletzungsrisiko weitgehend ausgeglichen.

Bärentatzen stammen ursprünglich von BMX-Rädern, sind aus Metall gefertigt und größer als andere Pedale. Die Griffigkeit des Blechrahmens erleichtert zusammen mit Profilsohlen den Halt auch bei schmutzigen Schuhen im Gelände, weshalb sie im Dirtjump und im Downhill vorwiegend eingesetzt wurden. Heute findet man sie überwiegend an preiswerten Fahrrädern.

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